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Pressebericht Blech

In der letzten Ausgabe der BLECH / Heft 7 2013 wurde ausführlich der BENDmove und dessen Entwicklung vorgestellt.

BENDmove macht rüsten von Abkantpressen zum Kinderspiel

Beim Lohnfertiger Mauser ist es gelebte Tradition, die Fertigungsprozesse ständig zu optimieren. Eines der Ergebnisse - ein mobiler Rüstwagen für Abkantwerkzeuge - hat sich dabei in der eigenen Fertigung so gut bewährt, dass sich die Ditzinger entschlossen haben, den Wagen unter der griffigen Bezeichnung "BENDmove" als eigenes Produkt auf den Markt zu bringen.

Drei Dinge haben Oliver Secker, Technischer Leiter der Mauser + Co. GmbH, beim Rüsten seinerTrumpf-Abkantpressen schon immer gestört: Das schwergängige Verschieben der schweren Oberwerkzeuge durch die feststehenden Stifte, die durch den Verschleiß auch noch regelmäßig ersetzt werden mussten; das Drehen der Oberwerkzeuge, das nötig ist, weil die Werkzeuge stehend gelagert, aber hängend in die Abkantpresse eingesetzt werden; und die teils langen Wege vom Werkzeugschrank zur jeweiligen Abkantpresse.

Mauser wäre nicht Mauser, wenn nicht ständig versucht würde, solche Effizienzbremsen zu beseitigen. Denn als Wegbegleiter und langjähriger Zulieferer von Trumpf - seit vielen Jahren wesentlicher Kunde und praktisch einziger Maschinenlieferant des Familienunternehmens - haben die Ditzinger an den zunehmenden Anforderungen und Bedürfnissen gelernt und unablässig an der Effizienz der eigenen Fertigung gearbeitet. Nur so gelang es dem im Vergleich zu Trumpf erheblich kleineren Unternehmen, mit den hohen Erwartungen des zum Weltmarktführer gereiften Nachbarn Schritt zu halten. Und dies offensichtlich mit Erfolg, sonst würde Trumpf wohl kaum regelmäßig potenzielle Kunden durch die Mauser-Fertigung - als externen Ausstellungsraum - führen.

Gut Ding will Weile haben

Dass "Gut Ding will Weile haben" auch in der Blechfertigung gilt, zeigte sich bei dem Rüstwagen für Abkantwerkzeuge überdeutlich: Von den ersten Verbesserungen in Form eines selbst gebauten Werkzeugregals für die hängende Aufbewahrung der Oberwerkzeuge bis zum serienreifen "BENDmove" vergingen Jahre, denn erst die geschickte und immer weiter verfeinerte Kombination vieler Kleinigkeiten brachte das gewünschte Ergebnis.

Der Schlüssel zum Erfolg war für Mauser-Geschäftsführer Georg Mauser "die Kombination von kugelgelagerten, sehr leicht verschiebbaren Oberwerkzeugen mit einem stabilen und dennoch leicht bewegbaren Werkzeugwagen zu einer sauberen Lösung, von der wir voll überzeugt sind."

Keine Kompromisse beim Abkanten

Wichtig zu wissen: Der Einsatz des BENDmove ist mit keinerlei Kompromissen oder Abstrichen beim Abkanten verbunden, denn die technischen Eigenschaften der Abkantwerkzeuge bleiben voll erhalten. Dazu Oliver Secker: "Die Werkzeuge werden nur leicht modifiziert. Wir entfernen die feststehenden Stifte. durch die sich die Oberwerkzeuge nur mit größerem Kraftaufwand verschieben lassen, und die zudem durch den Verschleiß regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Die Stifte werden mit einem Dorn herausgetrieben, die Aufnahmen etwas aufgebohrt und gehont, da die Lager etwas mehr Platz benötigen, und dann werden die Rollensätze in die Bohrung eingepresst."
Wie leicht sich die Werkzeuge durch die Rollen verschieben lassen, konnten wir bei Mauser selbst ausprobieren: Sogar ein aus vielen Einzelwerkzeugen bestehendes, 3 m langes und weit über 100 kg schweres Oberwerkzeug ließ sich problemlos mit einem Finger hin und her bewegen. Zudem ist durch das Kugellager und die Rollreibung ein Verschleiß der Stifte und Werkzeugaufnahmen kein Thema mehr. Oliver Secker: "Manche unserer Werkzeuge sind schon mehrere Jahre im Einsatz und wir mussten noch keine einzige Rolle austauschen."

Einfache und kostengünstige Umrüstung

Für eine einfache und kostengünstige Umrüstung hat Mauser sogar ein spezielles Umbauset entwickelt, das alles Nötige enthält: den Rollensatz, die Werkzeuge zum Aufbohren und Honen sowie zum Austreiben und Einpressen. Zum Umbau benötigt man nur noch eine konventionelle Ständerbohrmaschine. "Das ist kein Hexenwerk, das kann jeder selbst machen", versichert Oliver Secker. Zusammen mit dem Werkzeugwagen erleichtern die Rollen das Rüsten erheblich. Der Wagen wird neben die Abkantpresse geschoben, die Presse fährt in die Rüstposition und die auf gleicher Höhe hängenden Werkzeuge werden einfach aus den Lagerschienen herausgezogen und in die Werkzeugaufnahme hineingeschoben. Die körperliche Anstrengung sowie die Gefahr von Verletzungen oder Beschädigungen beim Heben und Drehen der schweren Werkzeuge sind Vergangenheit.

Für Gcorg Mauser eine Verbesserung, die genau in die heutige Zeit passt: "Jeder Lohnfeniger leidet heute unter den sinkenden Losgrößen und immer kürzeren Lieferzeiten. BENDmove ist unsere Antwort für das Abkanten, denn mit diesem Wagen und den angepassten Werkzeugen lassen sich die Rüstzeit, die Rüstkosten und die körperliche Belastung der Mitarbeiter deutlich reduzieren."

Durchgängiges Konzept zum effizienten Arbeiten und Rüsten

Einen weiteren Effekt des BENDmove ergänzt Werner Bareiß, Kaufmännischer Leiter von Mauser: "Der Wagen hilft auch Ordnung zu halten. Jedes Werkzeug hat seinen Platz, lässt sich schnell und einfach einsetzen und jeder Bereichsleiter sicht auf einen Blick, ob die Werkzeuge aufgeräumt sind oder nicht. Dies sorgt für Transparenz und Sauberkeit. Wir sehen den Wagen und die angepassten Werkzeuge deshalb als Spiegelbild unserer Denke und als durchgängiges Konzept zum effizienten Arbeiten und Rüsten von Abkantpressen." Ein Konzept, das übrigens ursprünglich gar nicht zum Verkauf gedacht war. "Wir wollten gar kein eigenes Produkt entwickeln, sondern unsere eigene Fertigung verbessern"; erklärt Georg Mlauser. "Als wir dann aber gesehen haben, wie gut das System funktioniert, haben wir beschlossen, den Wagen als eigenes Produkt herzustellen und anderen Blechbearbeitern anzubieten. Denn was sich bei uns derart gut bewährt hat, kann auch für andere nicht schlecht sein."

Wie gut das Konzept bei den Mitarbeitern ankommt, erklärt Oliver Sccker so: "Bevor wir den Wagen und die Rollen für die Werkzeuge eingeführt haben, hat sich niemand beschwert. Aber wenn wir unseren Mitarbeitern heute den Wagen und die Rollen wieder wegnehmen würden, dann würden sie uns für komplett verrückt erklären. Denn dieses pragmatische System hat ihnen die Arbeit wesentlich einfacher gemacht."

Presseartikel von Günter Kögel in der BLECH, Ausgabe 7 / 2013


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